New continent - New chapter
27. April 2023Nach den wunderschönen letzten Stunden in Neuseeland ging es für uns mit dem Flugzeug 11 Stunden lang von Auckland, nicht nur in ein neues Land, sondern auch auf einen neuen Kontinent, nach Taiwan. Den Zeitungsberichten der letzten Tage zufolge, hieß es, aufgrund einer möglichen militärischen Invasion Chinas, man solle eher Abstand davon nehmen dieses Land zu besuchen. Wir wagten es trotzdem - und so viel schon einmal vorweg genommen - es hat sich auf jeden Fall gelohnt.
Schon bei der Ankunft waren wir von der Freundlichkeit und Hilfsbereitschaft der Taiwanesen überwältigt. So lernten wir, beispielsweise im Bus vom Flughafen zum Hotel unseren ersten taiwanesischen Freund, Roger, kennen. Wir tauschten unsere Telefonnummern aus und blieben die gesamte Zeit in Taiwan in Kontakt. Roger versorgte uns nicht nur mit den perfekten Tipps für ein gutes Abendessen, sondern half uns auch oftmals beim Übersetzen der chinesischen Schriftzeichen aus. Wir möchten aber hier nicht nur Roger erwähnen, sondern auch die vielen anderen Taiwanesen, denen es eine Freude war uns bei jeder Kleinigkeit zu unterstützen.
Taiwan ist gerade einmal ein Drittel so groß wie Österreich, hat aber mit 23,5 Millionen Einwohnern fast drei Mal so viele. Kulturell könnten diese zwei Länder aber kaum unterschiedlicher sein. Einen geregelten Straßenverkehr oder Tischmanieren wie wir sie kennen sind hier nicht zu finden. Aber genau diese Unterschiede machen das Leben für uns aus und genau solche Erlebnisse sind der Grund für unsere Reise.
Unsere ersten Tage verbrachten wir in der Hauptstadt und gleichzeitig auch größten Stadt Taiwans, nämlich in Taipeh. In Taipeh besuchten wir verschiedenste Tempel, Einkaufsstraßen, den einst höchsten Wolkenkratzer - den Taipeh 101 und einige Nachtmärkte. Außerdem entdeckten wir unsere Lieblingssuppe, welche wir bereits in China lieben gelernt haben, auch in Taiwan wieder.
Nach Taipeh ging es für uns in die älteste Stadt Taiwans, nach Tainan. Aufgrund der dort vorherrschenden Wetterbedingungen (35 Grad im Schatten) beschränkten wir uns in Tainan eher auf Aktivitäten am Abend. Und so entdeckten wir auch dort wieder die verschiedenen Nachtmärkte, welche in Taiwan vom öffentlichen Leben in keiner Stadt wegzudenken sind. Auf den Nachtmärkten treffen sich nicht nur Familien zum Essen, sondern verbringen dort auch gemeinsam Zeit bei einer guten Runde taiwanesischem Bingo oder Mahjong. Aber auch die Kleinsten werden auf den Nachtmärkten mit Spaß und den verschiedensten Aktivitäten wie Fische angeln, Ballone schießen oder mit taiwanesischem Flipper versorgt.
Nicht nur das Wetter in Tainan spielte etwas verrückt, sondern auch unser Hotel. Wir buchten im Voraus ein schön aussehendes Hotel und landeten im Endeffekt in einer Baustelle. Lediglich der Stock mit den Hotelzimmern war fertiggestellt. Trotzdem genossen wir die Zeit und machten uns einen Spaß daraus.
Als nächsten Stopp auf unserer Taiwanreise peilten wir die zweitgrößte Stadt Taiwans, Kaohsuing, an. Von dort aus wollten wir unbedingt in das größte taiwanesische Kloster namens Fo Guang Shan. Aber dies stellte sich als schwieriger heraus als gedacht.
Am ersten Tag fuhren wir eine Stunde mit dem Zug in Richtung Kloster, wo wir anschließend nur noch mit dem Bus fahren mussten, auf den wir vergeblich zwei Stunden warteten. Als es dann auch noch zu regnen begann, beschlossen wir die Rückreise ins Hotel anzutreten.
Am zweiten Tag wollten wir nichts dem Zufall überlassen und so mieteten wir uns ein Auto mit welchem wir uns auf den Weg zum Kloster machten. Dort angekommen mussten wir feststellen, dass die Hauptattraktion jeden Dienstag geschlossen ist. Drei mal dürft ihr raten, an welchem Tag wir dort waren. Richtig, an einem Dienstag!! Nichtsdestotrotz gingen wir durch die nebenan nicht geschlossene Tempelanlage und erkundeten dort die schönen Gärten und die goldenen Buddha Statuen. Einen Vorteil hatte das Ganze jedoch. An einem Dienstag sind dort kaum andere Touristen anzutreffen.
Da wir uns die Hauptattraktion aber unbedingt ansehen wollten, starteten wir noch einen erfolgreichen dritten Versuch. Endlich angekommen, waren wir überwältigt von der Größe des Shrines und wir stellten fest, dass es die drei Versuche jedenfalls wert waren.
Neben dem Besuch des Fo Guang Shan's erkundeten wir auch die schöne Stadt Kaohsuing, welche für uns die schönste in Taiwan war, sowie die vorgelagerte Insel Cijin.
Mit unserem gemieteten Auto besuchten wir nicht nur den Fo Guang Shan Tempel, sondern erkundeten auch den Nationalpark Kenting. Leider spielte auch hier das Wetter nicht ganz mit was unsere Begeisterung für die wunderschöne Landschaft jedoch nicht trüben konnte.
Nach den Tagen im Süden Taiwans ging es für uns wieder in die Hauptstadt, von wo aus wir vor unserer Weiterreise noch einen Abstecher nach Keelung machten. Dort schlenderten wir durch die Gassen und besuchten unseren vorerst letzten Nachtmarkt.
Taiwan war auf unserer Reise die erste Station in Asien. Für uns ein Land mit extrem fröhlichen und freundlichen Menschen, das wir in Zukunft sicher noch öfters bereisen werden.
Wie es weiter geht verraten wir euch im nächsten Beitrag. Eines können wir euch schon verraten, wir bleiben am selben Kontinent.
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