Neues Land, neues Glück!
7. November 2022Nach Palenque ging es für uns nicht nur in eine neue Stadt, sondern auch in ein neues Land, nämlich nach Flores in Guatemala. Unsere Tickets besorgten wir uns bei einem Tourismusbüro, in welchem uns zum Glück noch mitgeteilt wurde, dass wir ein Ausreisedokument an der Grenze vorweisen müssen, da es sonst sein kann, dass die Einreise nach Guatemala statt 10 Minuten bis zu drei Stunden dauern und einiges an Geld kosten kann.
Wir waren so unendlich dankbar, denn so hatten wir wirklich eine unbeschwerte Ausreise in Mexiko und Einreise in Guatemala. Andere Reisende hatten dies nicht bedacht und mussten etwas mehr Zeit und Geld als wir investieren.
Die 8 Stunden lange Fahrt verging relativ zügig, da wir eine sehr angenehme Gruppe waren und uns untereinander gut verstanden.
Empfangen wurden wir in Flores von pompösem Vogelgesang und der untergehenden Sonne, die sich im See spiegelte. In unserem Hotelzimmer war es zwar wieder sehr laut, aber die Rezeptionistin Aurelia war eine herzensgute und auf Anhieb sympathische Frau, die uns jeden Wunsch von den Augen ablas.
Nach einer angenehmen Dusche, wobei hier wieder nur ein Hauch von Wasser kam, ging es für uns in ein kleines Lokal zum Essen, wo wir auf einige Mitreisende trafen und noch einen schönen Abend verbrachten.
Am nächsten Tag erkundeten wir die Insel und flanierten in San Bernadino, so heißt die Stadt, die sich gegenüber der Insel Flores befindet, durch einen Markt. Am Rückweg kauften wir uns noch an einem Straßenstand etwas zu essen und gingen dann an den See. Das Wasser war zwar etwas trüb, aber richtig warm und schön zum Schwimmen.
Den Abend wollten wir noch bei einem "Streetfoodmarket" ausklingen lassen. Aber leider hatte hier auch der Hurrikan einen ordentlichen Schaden angerichtet und die Straßen, die entlang des Sees liegen, überschwemmt. Somit fand dieser leider nicht statt.
Also gingen wir weiter auf Lokalsuche und entdeckten einen Basketballplatz, auf dem sich gerade die Spieler für ein Match aufwärmten. Wir entschieden uns, schnell essen zu gehen um uns danach das Match ein wenig anzusehen. Wir fieberten sofort mit und die Stimmung war wirklich sehr ausgelassen.
Am nächsten Tag ging es für uns schon sehr zeitig, um 6 Uhr Früh, nach Tikal zu den Maya-Ruinen. Die Ruinen in Tikal befinden sich in einem Nationalpark, weshalb wir neben den Maya-Stätten auch viel der Flora und Fauna entdecken konnten.
Unser Guide konnte uns so viel über die Geschichte der Mayas und ihrer Lebensweise erzählen. Vieles davon wird auch heute noch angewendet und wir haben gemerkt, dass es in Guatemala noch sehr viele Menschen gibt, die diese Lebensweise praktizieren.
Unter anderem erfuhren wir, dass die Zahlen 1, 3, 5, 7, 9, 13 und 20 die "heiligen" Zahlen der Mayas waren. Man findet diese auch immer wieder in und an den Gebäuden, beispielsweise hat einer der Tempel 5 Ebenen und 39 Treppen (3x13) und 13 ist die Glückszahl der Frauen. Außerdem wurde bei den Mayas alles immer auf die Himmelsrichtungen ausgerichtet. Ich könnte hier noch unendlich weiterschreiben. Kurz gesagt es war einfach so faszinierend.
Eines aber noch: Wie bestimmt viele von euch wissen, ist der Maya-Kalender etwas anders, als "unserer gregorianischer Kalender". Die Maya glauben sehr an ihre "Nahuales" (Sternzeichen), denn diese beschreiben ihre Energien und Verhaltensmuster. Auch der galaktische Ton (die Zahlen im Tzolkin-Kalender) beschreiben eine Person näher. Da wir so fasziniert waren, wollten wir natürlich unser Nahuales und unseren galaktischen Ton von unserem Guide erfahren.
Peters Nahuales ist der Specht und seine Zahl ist 9. Mein Nahuales ist die Schildkröte und meine Zahl ist 10. Als uns der Guide unsere Eigenschaften laut den Maya-Kalendern verraten hat, war es für uns ein purer Gänsehautmoment. Diese stimmen wie die Faust aufs Auge und berührten unsere Herzen.
Nach den schönen Tagen in Flores ging es für uns mit einem Touristen-Shuttle, einem sehr wilden Fahrer und wenig Beinfreiheit in die nächste guatemaltekische Stadt, nach Antigua.
Nach gefühlt unendlichen 8 Stunden Autofahrt bezogen wir in Antigua zunächst unser AirBnB. Antigua ist eine sehr nette kleine Kolonialstadt, in der es neben zwei inaktiven auch einen aktiven Vulkan zu sehen und zu besteigen gibt. Da wir seit Palenque leider etwas Pech mit unseren Unterkünften hatten und auch diese nicht wirklich nach Erholung schrie, versuchten wir trotzdem die Zeit in der kleinen Stadt zu genießen.
Neben einem Besuch auf einem Farmers-Market, bei dem man zwischen frisch gepflanzten Gemüse und den freiherumlaufenden Tieren eine Kleinigkeit zu sich nehmen kann, besuchten wir auch ein Stadtfest. Warum genau gefeiert wurde war uns nicht wirklich klar und auch die Erklärung der Einheimischen war für uns nicht schlüssig, aber wir haben schnell gemerkt, dass in Guatemala jeder kleinste Grund ein Anlass für ein großes Fest ist.
Peter unternahm auch einen kleinen Ausflug zu einer Aussichtsplattform, auf der man angeblich über ganz Antigua und die Vulkane sehen sollte. Leider wird diese Aussichtsplattform aber zur Zeit restauriert und somit war nicht viel zu sehen.
Nach der Wanderungen von Peter, legten wir uns, früher als geplant, zum Schlafen. Kurz vor der Tiefschlafphase schreckten wir hoch. Alle Hunde in der Umgebung bellten wild und unser Bett bebte. Plötzlich packte Peter mich an der Hand und zerrte mich ins Freie, um mich vor herabfallenden Gegenständen zu schützen. Ein Erdbeben! Unser Herz pochte wie wild und alles war still. Jeder wartete draußen, im Pyjama gekleidet, die Dauer des Erdbebens ab. Endlich hörte die Erde zu beben auf, aber unser Körper, der zitterte noch. Das mulmige Gefühl blieb noch bestehen, bis wir in einen unruhigen Schlaf fielen. Gott sei Dank gab es keine gröberen Beschädigungen und keine Verletzten.
So viel kann ich euch sagen: Diese Nacht war geplagt mit vielen Träumen und einigen Schreckmomenten.
Nach der abenteuerreichen Nacht besuchten wir in Antigua noch eine Schokoladenmanufaktur. Auch hier hatten wir einfach die beste Gruppenführerin namens "Jessica". Selten habe ich eine so aufgeweckte lustige Frau erlebt. Unten haben wir euch ein Video hinzugefügt, wo ihr Jessica beim Kakao machen beobachten könnt.
Wir lernten nicht nur, wie damals Kakao gemacht wurde, sondern durften auch in die Zubereitung von Schokolade schnuppern. Mein Lieblingsteil des Workshops aber war die Verkostung sämtlicher Kakao- und Schokoladenprodukte. Zum Schluss durften wir uns sogar unsere eigenen Pralinen zubereiten und mit nach Hause nehmen. Ein purer Genuss!!
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