Bacalar, ROO, MEX - Palenque, CHIS, MEX

Mexiko du gefällst uns immer besser

  4. November 2022

 

Nach etwas holprigen Tagen auf Cozumel und Valladolid wurde es für uns Zeit weiterzureisen. Das Ziel war: Bacalar, eine kleine Stadt in der Provinz Quinta Roo, die an der Grenze zu Belize liegt.

Die Reise dorthin bestritten wir wieder mit dem ADO-Bus. Für die 4,5 Stunden lange Busfahrt waren wir bereits mit Jacken und langen Hosen gewappnet, da uns bei der letzten ADO-Fahrt, aufgrund der Klima im Minibus, sehr kalt war. 

Nach der kurzweiligen Busfahrt marschierten wir mit unseren Rucksäcken zum 1,2 km entfernten Hotel. Dort wurden wir sehr herzlich empfangen und konnten sofort in unser Zimmer. Dieses wurde gleich von uns inspiziert 😃 Am ersten Blick schien alles top zu sein und wir machten uns auf zum Essen. Peter fand ein tolles „Lokal“. La Piña (die Ananas) war ein sehr unscheinbares Lokal mit guter Reggae Musik, aber wie wir schon in Valladolid lernten, sind das oft die besten. Es gab typisch mexikanische Küche und wir wurden sogar vom Kellner mit „Palo Santo“ abgeräuchert, als die Gelsen begannen uns aufzufressen. Den restlichen Abend ließen wir am Hotelpool ausklingen. 

Am nächsten Morgen wollten wir uns vor dem Frühstück noch duschen und dann kam die Überraschung: kein Wasser! Am Vorabend war das Wasser in der Dusche so heiß, dass man sich kaum darunterstellen konnte. An diesem Morgen war es gleich ganz weg! 

Wäre mir (Katja) das vor drei Monaten passiert, hätte ich wahrscheinlich die Nerven geschmissen, doch mittlerweile kann mich so eine Kleinigkeit nicht mehr aus der Ruhe bringen. Peter und ich machten uns einen Spaß daraus und beobachteten die anderen Hotelgäste, wie sie „ungewaschen“ und mit finsteren Minen zum Frühstück kamen. Nach einem köstlichen Frühstück ging es mit dem Taxi zu den Los Rápidos. Dies ist ein Fluss, bei dem man am Ufer ein Stück stromaufwärts marschieren, um sich dann im Wasser zum Startpunkt zurücktreiben lassen kann.

Bei der Heimfahrt teilten wir uns mit einer Französin ein Taxi und ließen den restlichen Tag am Hotelpool und danach bei wirklich sehr gutem Essen ausklingen. In dem Lokal, das wir für den Abend gewählt hatten,  würfelt jeder Gast vor dem Gehen mit zwei Würfeln, hat man 9 oder höher gewürfelt, bekommt man einen Tequila Shot aufs Haus. Natürlich hatte ich das „Glück“. 😃 Der Tequila in Mexiko ist zwar wesentlich besser als der in Österreich, aber die Größe der Shots hier entspricht einem Doppelten zu Hause. 

 

 

Den nächsten Tag genossen wir lesend am Hotelpool und planten unsere Weiterreise. Am Abend ging es für uns in die Innenstadt, in welcher der 31. Oktober ordentlich gefeiert wird. Überall stehen Altäre, die für die Verstorbenen aufgebaut wurden. 

Am dritten Tag spielte das Wetter wieder etwas verrückt und wir wurden mit einem wolkenbedeckten Himmel begrüßt. Deshalb entscheiden wir noch am Vormittag etwas zu unternehmen, da für den Nachmittag Regen angesagt war. Unser Ausflugsziel war vorerst die Cenote Cocalitos. Die Dame an der Rezeption teilte uns aber mit, dass der „öffentliche“ Zugang geschlossen sei und man nur bei einem Beach Club, der aber erst um 12 Uhr öffnete, zur Cenote kommt. 

Somit mussten wir uns etwas Neues suchen. Wir gingen zwei Straßen weiter und fanden ein Plakat, auf dem Werbung für Bootstouren gemacht wurde. Wir riefen bei der Nummer an und wurden 10 Minuten später vor unserem Hotel abgeholt und genossen um 400 Pesos (20 €) pro Person eine dreistündige Bootstour auf dem wunderschönen Lake Bacalar, der mit einer Länge von 42 Kilometer und einer Breite von 2 Kilometer viele verschiedene Blautöne zu bieten hat. Der Lake Bacalar heißt umgangssprachlich auch die Lagune der 7 Farben und diese macht ihrem Namen wirklich alle Ehre, denn so viele unterschiedliche Blautöne haben wir noch nie an einem Ort gesehen. 

Mit dem Boot ging es für uns zuerst auf eine Sandbank mitten im See, dann weiter zu der Cenote Cocalitos und danach fuhren wir zur Cenote Esmeralda. Bevor es zum Ausgangspunkt zurückging, fuhren wir noch zur Cenote Negro, die 100 Meter tief und bei der das Wasser rabenschwarz ist. Rundherum sieht die Landschaft aus wie in einem Dschungel. 

Aber was sind überhaupt diese Cenoten?
Cenoten sind meistens oben geöffnete Höhlen mit Grundwasserzugang. Die Cenoten am Lake Bacalar haben jedoch nicht die typische Höhlenform und sind in der Zeit als Asteroiden auf die Erde stürzten entstanden. Laut einiger Forscher heißt es, dass die Cenoten unterirdisch alle miteinander verbunden seien und dass es bis zu 10.000 davon gibt. Die Bezeichnung Cenote geht auf einen Ausdruck in der Sprache der Maya der mexikanischen Halbinsel Yucatan zurück, ts’ono’ot, der „Heiliger Quell“ bedeutet.

Die verbleibenden Tage verbrachten wir aufgrund von Starkregen in unserem Hotel, bevor es für uns nach einem guten Frühstück, wieder „Rucksack packen und auschecken“ hieß. Da wir uns für die Weiterreise für einen Nachtbus entschieden haben, vertrieben wir uns die Zeit im Hotelareal und warteten bis es soweit war. 

Die Reise mit dem Nachtbus startete sehr abenteuerreich. Nicht nur dass wir bei der um 23 Uhr angesetzten Abfahrtszeit schon richtig müde waren, mussten wir feststellen, dass Peters Geldbörse nicht mehr im Rucksack war. Eine halbe Stunde hatten wir noch bevor der Bus in Richtung Palenque startete. Peter nahm sich ein Taxi zum Hotel zurück um dort nach seiner Geldbörse zu fragen und ich räumte in der ADO-Busstation unsere beiden großen und kleinen Rucksäcke ganz aus und wieder ein. Leider ohne Erfolg! 

Nervös beobachtete ich die Uhr, die in dieser Situation leider komplett gegen uns arbeitete. Nur noch 3 Minuten und dann würde der Bus losfahren und keine Spur von Peter. 

Als ich unseren Bus bereits auf der anderen Straßenseite entdeckte, sah ich zum Glück Peter, der ganz außer Atem laufend um die Ecke bog - OHNE Geldbörse. Na gut, das hieß für uns: „Morgen alle Karten sperren und neue beantragen“ .

Vorweg muss ich sagen, dass ich prinzipiell jemand bin der in Verkehrsmitteln sehr schlecht schlafen kann. Aber trotzdem kurz zusammengefasst: Eine 10 stündige Nachtbusfahrt mit zwei Polizeikontrollen und einem mexikanischen Fahrer ist alles andere als ein komfortabler Weg von A nach B zu kommen. 😉

Nichts desto trotz kamen wir nach einer gefühlten Ewigkeit um 8 Uhr morgens endlich in Palenque an und wurden gleich von der tropischen Hitze empfangen. Zum Glück war unser Hotel nicht weit! Wir stellten unsere Rucksäcke ab und genossen gleich einmal ein gutes und ausgiebiges Frühstück, da unser Zimmer noch nicht fertig war. 

Fix und fertig bezogen wir unser Zimmer und machten gleich einmal einen „kleinen“ Mittagsschlaf bevor es für uns zur „Stadterkundung“ ging. Palenque gefiel uns auf Anhieb, da es nicht so touristisch, wie beispielsweise Cozumel und Valladolid, ist.

Ich kann euch nicht sagen, wie sehr ich mich an diesem Tag auf eine heiße Dusche und eine ruhige Nacht freute. Die Dusche war überraschenderweise wirklich toll, aber unsere Nacht war alles andere als ruhig. 😃 Laut ist nur ein hilfsbegriff für diese Nacht.

 Wir ließen uns aber davon die Schönheit von Palenque nicht verderben und machten uns gleich am ersten Tag mit einem Colectivo auf in Richtung "Cascadas de Agua Azul". Dies ist ein Flussbett mit mehreren Wasserfällen und Badeinseln. Es war wirklich sehr beeindruckend. Hier verbrachten wir fast den ganzen Tag und trafen auch wieder ein paar sehr nette Reisende. 

In den nächsten zwei Tagen gingen wir es ruhig an und genossen die Stadt Palenque. Palenque ist nicht nur billiger, sondern auch viel authentischer als die mexikanischen Städte in denen wir bereits waren. 


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