Last but definitely not least
14. Juni 2023Unser vorerst leider letzter Stopp führte uns in das Land der tausend Inseln - nach Indonesien. Schon bei der Ankunft auf der Insel Bali waren wir beeindruckt! Nicht nur die Freundlichkeit der Menschen, sondern auch das tropische Klima hieß uns gleich willkommen und wir fühlten uns einfach wohl und angekommen!
Die Taxifahrt in unsere erste Unterkunft war auch gleich unser erstes Abenteuer. Wir durften in die Welt des indonesischen Verkehrs hineinschnuppern. Jeder fährt wie er möchte und es gibt keine Regeln. Dass hier ein Verkehrschaos herrscht, muss ich glaub ich nicht sagen 😉. Nach zwei Stunden Fahrt, für 20 Kilometer, erreichten wir um Mitternacht unsere Unterkunft und wurden auch hier herzlich willkommen geheißen. Todmüde fielen wir frisch geduscht in unsere Betten und erkundeten am nächsten Tag gleich unsere Gegend. Da das Hauptverkehrsmittel in Indonesien das Moped ist, organisierten wir uns auch eines und waren von da an mobil und bereit die Insel zu entdecken.
Über die erste Zeit auf Bali gibt es nicht viel mehr zu berichten, außer dass wir jeden Tag mit einem guten Frühstück in den verschiedensten Lokalen starteten, die Sonne, den Strand und das Meer genossen und den Tag bei ausgesprochen gutem Abendessen ausklingen ließen. Auf Bali entdeckten wir auch die Liebe zum Yoga und die ist seit dem aus unserem Alltag nicht mehr wegzudenken.
Vielleicht noch ein lustiger Fakt - in Indonesien leben sehr viele Affen, die es sich zur Aufgabe gemacht haben, die Menschen, und vor allem Touristen zu bestehlen. Egal ob man am Strand auf seinem Handtuch liegt, im Meer eine kleine Abkühlung braucht oder sein Moped ohne Abdeckung einfach so auf dem Parkplatz stehen lässt, die Affen schnappen sich alles was sie in ihre flinken Finger bekommen. Peter und ich hatten das Glück kein Opfer der diebischen Biester zu werden, aber wir beobachteten rund um uns so einige tierische Diebstähle.
In Indonesien gibt es zwei Hauptreligionen - den Islam und den Buddhismus. Auf der Insel Bali, bzw. in der Region Uluwatu, in der wir die meiste Zeit verbrachten, findet man hauptsächlich Buddhisten. Ein Ritual dieser ist es riesige Drachen, welche sie nach deren Glauben näher zu deren Gottheiten bringen, in die Lüfte steigen zu lassen. Es gibt sogar richtige Meisterschaften im Drachensteigen, bei denen so mancher Drache, aufgrund seiner Größe, mit einem LKW transportiert werden muss.
Da wir in Indonesien nicht nur Bali kennenlernen wollten, machten wir mit dem Boot auch einen einwöchigen Abstecher auf die Insel Lombok. Schon bei der Ankunft merkten wir, dass die Mentalität der Menschen dort eine andere ist - man spürt nicht wirklich eine Gastfreundschaft und jeder möchte einem in sehr aufdringlicher Manier etwas verkaufen. Wir ließen uns davon aber nicht beirren und fuhren nach einem kleinen Mittagessen mit dem Taxi nach Kuta in unsere Unterkunft.
Da unsere Unterkunft von ausgewanderten Franzosen betrieben wurde, fühlten wir uns aber dort herzlich willkommen geheißen und konnten trotz der, durch den Muezzin fünf mal täglichen Aufforderung zum Gebet, unsere Seele richtig baumeln lassen. Ein Highlight auf Lombok war für uns der Surfunterricht, den wir nahmen. Nicht nur, dass uns dieser Sport richtig Spaß machte, sondern auch, dass alle anderen Schüler und die Surflehrer innerhalb kürzester Zeit für uns zu einer kleinen Familie heranwuchsen.
Nach einer wirklich schönen Woche auf Lombok und einer etwas wilden Nacht, da sich Peter leider eine Lebensmittelvergiftung holte, ging es für uns wieder zwei Stunden mit dem Taxi zurück zum Hafen und danach vier Stunden lang mit Boot zurück nach Bali.
Zurück auf Bali warteten wir noch eine Nacht auf meine Mama, die uns für zwei Wochen besuchen wollte. Wir haben lange überlegt, wie wir diese eine Nacht organisatorisch am besten unterbringen könnten und dann ist uns eingefallen, dass wir von einer meiner Kolleginnen ein super nettes Angebot bekommen haben. Zu Beginn unserer Weltreise hat uns die liebe Kornelia eine Nacht in einer "Überraschungsunterkunft", egal wo und egal wann, geschenkt. Ihr Angebot war wie folgt: Wir mussten ihr sagen wo wir uns gerade befinden und sie bucht uns dort eine Nacht in einer uns unbekannten Unterkunft. Dies war der perfekte Zeitpunkt!
Und so machten wir uns vom Hafen auf zu der Adresse, die wir von Kornelia bekommen hatten. Wir staunten nicht schlecht als wir dort ankamen. Nicht nur, dass das Hotel wirklich wunderschön war, wir wurden vom Hotelpersonal sogar zum Abendessen kutschiert und bekamen ein richtig gutes Frühstück am nächsten Tag. Wir als Reisende sind solche Hotelstandards nicht gewöhnt und haben uns über so eine Abwechslung wirklich sehr gefreut.
Liebe Kornelia! Wir wollen dir nochmals herzlich für dein großzügiges Geschenk danken! Es war wirklich eine willkommene Auszeit von unseren sonstigen Unterkünften. Einfach traumhaft!!
Nach der traumhaften Nacht im "Überraschungshotel" machten wir uns am Nachmittag auf den Weg zum Flughafen, um meine Mama abzuholen. Für meine Mama war es der erste Langstreckenflug und das vor allem alleine. Ein Wiedersehen nach so langer Zeit ist immer wunderschön und in Worte gar nicht zu beschreiben.
Vom Flughafen machten wir uns auf nach Uluwatu, wo wir unsere ersten Tage gemeinsam verbrachten. Mama kam aus dem Staunen gar nicht heraus und sie machte einfach überall mit, was wir geplant hatten. Es war wirklich eine Freude mit ihr zu reisen. Leider machte uns dann das Wetter einen kleinen Strich durch unsere Rechnung.
Nach ein paar Tage in Uluwatu machten wir uns auf den Weg nach Ubud wo sich das Wetter nochmals etwas verschlechterte und es wie aus Kübeln schüttete. Doch wir ließen uns unsere gute Laune vom schlechten Wetter nicht verderben und besuchten verschiedene Reisfelder und das berühmte Luwak-Kaffee. In Indonesien gibt es eine Schleichkatzenart, welche sich von Früchten der Kaffeepflanze ernährt. Von den Kaffeefrüchten kann diese Katze aber nur das Fruchtfleisch verdauen und die Bohnen werden wieder ausgeschieden. Das Exkret wird von den Einheimischen eingesammelt, gewaschen und die übrig gebliebenen Bohnen leicht geröstet. Im Darm dieses Tieres sind die Kaffeekirschen einer Nassfermentation durch Enzyme ausgesetzt, welche die Geschmackseigenschaften ändert – es entsteht ein dunkles und volles, aber auch etwas „muffiges“ Aroma. Wenn man sich diesen Prozess so durch den Kopf gehen lässt, hört sich das nicht wirklich gut an, aber der Kaffee ist wirklich einsame Spitze.
Nach einem kurzen sonnigen Tag bei den Reisfeldern, regnete es wieder drei Tage durchgehend was unsere Weiterreise mit dem Boot auf die Insel Nusa Lembongan unmöglich machte. Deshalb beschlossen wir noch einen Abstecher nach Changgu auf Bali zu machen, wo sich Mama und ich eine kleine Wellnessbehandlung gönnten.
Da der Wettergott zum Glück dann doch Mitleid mit uns hatte und es Gott sei Dank wieder sonnig wurde, konnten wir am nächsten Tag unsere Reise auf die Insel Nusa Lembongan antreten. Wunderschöne Strände, nette Menschen und SONNENSCHEIN!! Da es auf dieser Insel keine Autos gibt, besorgten wir uns zwei Mopeds und schon ging die Fahrt in unsere Unterkunft los. Unsere Gastgeber waren sehr zuvorkommend und wir schlossen sie gleich in unsere Herzen. Wir merkten sofort wie arm die Menschen auf dieser Insel sind. Diese Vermutung bestätigte sich als uns unser Gastgeber erzählte, dass sie alle während der Coronazeit wochenlang keinen Strom, keine Lebensmittellieferungen und keine medizinische Versorgung bekamen. Das zeigte mir wieder einmal wie gut wir es in Österreich haben und wie selbstverständlich so manches gesehen wird.
Ein besonderes Highlight war ein Schnorchelausflug. Meine Mama, die eigentlich nicht gerne am offenen Meer schwimmt und schon gar nicht mit Schnorchel und Flossen, hatte glaube ich den meisten Spaß! Neben einem Mantarochen und einer Schildkröte konnten wir viele kleine unterschiedliche Fische und Korallen bestaunen.
Zu dritt verbrachten wir zwei wirklich wunderschöne Wochen und wir ließen es uns - trotz Regenwetter - nie schlecht gehen.
Es war wirklich schön, dass du bei uns warst, Mama!
Nach dem Abschied von meiner Mama machten wir uns zunächst auf den Weg in die, zum Flughafen nächst gelegene Stadt, nach Kuta auf Bali und besuchten dort den Strand, um den Sonnenuntergang zu bestaunen.
Um dann von Kuta wieder nach Uluwatu zu kommen, hatten wir uns zwei Mopedtaxis gebucht. Wir teilten uns auf und fuhren mit zwei Indonesiern auf ihren Mopeds durch die Nacht. Mit einer Höchstgeschwindigkeit von 60 km/h auf den indonesischen Straßen, die mehr aus Schlaglöchern als aus Asphalt bestehen, hat man das Gefühl zu fliegen. Aber immerhin kamen wir heil und voller Adrenalin wieder in Uluwatu an.
Wir genossen noch die letzten Tage zu zweit und wurden immer demütiger je näher der Abschied rückte. Durch unsere Reise haben wir uns wirklich noch mehr in das Reisen verliebt. Das war sicherlich nicht unsere letzte Reise.
Dies ist nicht das Ende unserer Reise, sondern der Beginn in unser neues Leben.
Wir möchten uns bei allen bedanken, die uns während unserer Reise unterstützt haben.
Wir haben auf dieser Reise so unglaublich viel erlebt und so wunderbare Begegnungen mit so vielen unterschiedlichen Menschen gehabt. Wir haben gelernt andere Kulturen zu verstehen und sind in uns vorher unbekannte Welten eingetaucht. Neue Menschen, anderes Essen, neue Gerüche und vieles mehr war unser täglich Brot, das unser Leben auf unserer Reise nährte. Wir haben uns persönlich weiterentwickelt und die Welt von vielen verschiedenen Blickwinkeln gesehen.
Weltreise bedeutet unseren Traum zu leben, die Welt zu entdecken, unsere Komfortzone zu verlassen, neue Freunde zu finden und jeden Tag so zu leben, als wäre es unser letzter. Das haben wir geschafft und das Leben hat uns gezeigt, wie schön und vielfältig es sein kann, wenn man es nur annimmt und seine Träume verwirklicht. Wir sind aus tiefsten Herzen dankbar, dass wir diese Erfahrung machen durften.
Wir wollen euch auch noch drei Worte mit auf euren Wegen geben, die uns immer wieder begegneten und die uns in so manchen Situationen geholfen haben:
LEICHTIGKEIT
URVERTRAUEN
SELBSTLIEBE
DANKE!! ❤
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